9-Die Königsetappe des Alps 2 Ocean Radwegs - 60 Kilometer pure Magie

Unsere Fahrt begann in Twizel, und von Anfang an war klar, dass dieser Tag etwas Besonderes werden würde. Kaiserwetter begleitete uns, während wir über weitläufige Wiesen und durch duftende Tannenwälder radelten. Je näher wir dem Lake Pukaki kamen, desto beeindruckender wurde die Szenerie: Der See, türkisblau und glasklar, erstreckte sich vor uns, eingerahmt von den schneebedeckten Gipfeln der Südalpen. Immer wieder hielten wir an, um den Anblick zu genießen und Fotos zu machen, aber kein Bild konnte die wahre Schönheit dieses Ortes einfangen.

Wie es bei Abenteuern manchmal passiert, führte uns unser Navi 8 Kilometer am Ziel vorbei – eine kleine Herausforderung, die uns zusätzliche 16 Kilometer beschert hat. Doch selbst dieser Umweg konnte unsere Begeisterung nicht schmälern. Die Landschaft blieb atemberaubend, und der Blick auf den Mount Cook, der uns den ganzen Tag über begleitete, machte jede zusätzliche Anstrengung wett.

Das Sahnehäubchen dieses Tages war die Ankunft auf der Braemar Station. Abseits der üblichen Touristenpfade gelegen, ist diese Station ein wahres Juwel. Wir hatten das Glück, im Station Cottage untergebracht zu sein, einer großzügigen und modern eingerichteten Lodge mit Platz für bis zu acht Personen. Hier fanden wir genau den Komfort und die Ruhe, die wir nach unserer anstrengenden Tour brauchten.

Der Blick auf den Mount Cook vom Wohnzimmer oder der Terrasse aus war schlichtweg spektakulär. Unsere Kinder liebten den großzügigen Platz zum Spielen, während wir die Abendstimmung genossen, als die Berge langsam in Silhouetten am Horizont übergingen und ein prächtiger Sternenhimmel über uns erstrahlte. Es war ein Moment, der uns innehalten ließ und uns bewusst machte, wie besonders dieser Ort ist.

Die fünfte Etappe des Alps 2 Ocean Radwegs war zweifellos die Königsetappe unserer Reise. Die 60 Kilometer, die wir zurückgelegt haben, boten uns alles, was man sich von einer Radtour in Neuseeland nur wünschen kann: spektakuläre Landschaften, unerwartete Herausforderungen und am Ende des Tages einen Ort, der so schön war, dass wir am liebsten länger geblieben wären. Die Braemar Station mag abgelegen sein, doch genau das macht ihren Charme aus.

Neuseeland ist ein Land der Kontraste und Überraschungen, und diese Etappe hat uns das auf eindrucksvolle Weise gezeigt. Manchmal sind es die Umwege und die kleinen Abenteuer, die eine Reise unvergesslich machen – und genau das haben wir an diesem Tag erlebt.